Moro’sche Möhrensuppe bei Durchfall

Viele kennen die leckeren, orange leuchtenden Möhren ja „nur“ als schmackhaftes Gemüse. Aber dieses bunte Gemüse kann noch mehr – gekocht wirken Möhren sehr gut gegen Durchfall.

 

Der Kinderarzt Professor Ernst Moro hat vor ca. 100 Jahren nach einem Mittel gegen Durchfall bei Kindern gesucht, denn Durchfall war damals noch eine häufige Todesursache.

Er stiess auf die Möhrensuppe, welche dann lange Zeit auch in Krankenhäusern bei Durchfallerkrankungen verabreicht wurde.  Leider wurde dieses Heilmittel durch den Erfolgszug der Antibiotika verdrängt, obwohl die gute alte Möhrensuppe keinerlei Nebenwirkungen hatte. Da die multiresistenten Keime jedoch auf dem Vormarsch sind, besinnt man sich vermehrt auf althergebrachte Therapien. Nach mehreren Jahren der Forschung hat eine Arbeitsgruppe die antiobiotische Wirkung gekochter Möhren nachweisen und erklären können.

Durch die sehr lange Kochdauer werden ganz bestimmte Kohlehydrate, nämlich die sogenannten Oligogalakturonsäuren freigesetzt. Sie ähneln den Rezeptoren der Darmschleimhaut und docken an die krankmachenden Keime an. Dadurch wird dann verhindert, dass die Keime sich an die Darmschleimhaut heften. Sie werden dann ausgeschieden, ohne den Organismus zu schädigen.

 

Zubereitung

500 g Möhren schälen, zerkleinern und mit 1 Liter Wasser zum Kochen bringen

Bei niedriger Temperatur unter mehrmaligem Umrühren 2 Stunden köcheln lassen.

Danach dann die Möhren zusammen mit dem Kochwasser pürieren, und mit abgekochtem Wasser wieder auf 1 Liter Gesamtmenge auffüllen.

Ausserdem noch eine Teelöffel Meersalz hinzufügen.

 

Hunde und Katzen nehmen dies jedoch meistens nicht pur auf. Hier muss man oft etwas tricksen.

Z.B. kann man 1-2 Hähnchenschenkel mitkochen. Die Knochen und die Haut werden nicht mitgefüttert und können weggeworfen werden.

Das weisse Fleisch wird dann mitsamt der Möhren und dem Salz püriert und vermischt.

Je nach Hunger kann man auch Kartoffelstampf (einfach Kartoffeln mit Wasser und etwas Salz weich kochen und pürieren) untermischen. Das erhöht dann die Futtermenge deutlich.

Bei ganz hartnäckigen Verweigerern kann auch untergemischter Hüttenkäse den Geschmack aufwerten.

Manchmal muss man auch einfach nur die Möhren-/Hähnchenmasse einfach unter das gewohnte Futter mischen, weil so mancher Hund und manche Katze sonst das Futter komplett verweigern. Dann kann auch das Untermischen manchmal ausreichen.

 

Gefüttert wird in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilt. Frisches Wasser sollte selbstverständlich dauerhaft zur Verfügung stehen. Die Möhrensuppe hält sich im Kühlschrank 2 Tage und kann auch sehr gut portionsweise eingefroren werden.

 

Claudia Taubert, Juni 2013